Leseempfehlungen und Links

 

Hier finden Sie Hinweise auf Lesenswertes  zur Geschichte der Hansestadt Stralsund und des Landkreises Vorpommern-Rügen, Buchbesprechungen sowie Links zu regionalgeschichtlichen Projekten anderer Initiativen, Vereine und Menschen  

Heike Bretschneider: Ein Jahrhundertleben. Tante Dora und die Blaudows

Erschienen 2023 im Darß Verlag

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Auszug auf dem auf der Rückseite des Buches befindlichen Klappentext: "Dorothea Blaudow (1893-1991) wurde noch im Kaiserreich in Stralsund geboren. Fast hundert Jahre deutscher Geschichte hat sie erlitten und erlebt und stets einen wachen, kritischen Blick behalten. Die zwei Weltkriege nahmen ihr die liebsten Menschen, ihren Verlobten Walther und drei ihrer Neffen. Die leidenschaftliche Demokratin hat Hitler nie gewählt; jede Diktatur, ob nationalsozialistisch oder kommunistisch war ihr zuwider. Als junge Lehrerin kam sie 1926 an die Zingster Schule und unterrichtete dort 21 Jahre mit Engagement und Freude.
Zingst wurde ihre eigentliche Heimat. Dort erfüllte sie sich einen Traum und schuf für sich und ihre Familie aus Ost und West ein Ferienparadies". 

Gesine Neubauer: "Auf Spurensuche" Ein Ölgemälde in der St. Marienkirche mit vielen Fragezeichen

in Pommern, Zeitschrift für Kultur und Geschichte, Heft 2/2023, 61. Jahrgang, Herausgeber: Pommerscher Greif e.V. - Verein für pommersche Familien- und Ortsgeschichte, Greifswald

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Auszug aus dem Geleitwort von Jana Olschewski: "Gesine Neubauer spürt der Geschichte eines großformatigen Gemäldes in St. Marien in Stralsund nach, das mit der Darstellung zweier Motive aus dem Alten Testament nebeneinander ungewöhnlich angelegt ist. Auf ihrer akribischen Spurensuche gelangen der Autorin spannende Entdeckungen, so kann sie nun auch die Provenienz des Gemäldes belegen" 

Preetz/Gerhardt/Hochstein/Linek: Tod in der Ostsee. Das Forschungsprojakt "Todesfälle bei Fluchtversuchen über die Ostsee"

in ZEITGESCHICHTE regional, 26. Jahrgang, Heft 2/2022, Herausgegeben Geschichtswerkstatt Rostock e.V., S. 86  - 95

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Auszug aus dem EDITORAL: "Die Rubrik "Regionale Geschichtsarbeit" beginnt mit dem Bericht einer Greifswalder Forschergruppe zu den Todesfällen bei Fluchtversuchen über die Ostsee. Nach akribischen Recherchen für die Zeit von 1961 bis 1989 kommen die Autoren zu dem Ergebnis, dass in 126 Fällen sicher ist, dass Ertrunkene bei einem Fluchtversuch ums Leben kamen, während sich in 244 Fällen die Todesumstände nicht sicher klären ließen. Außer dieser Verdienstvollen statistischen Erhebung werden noch einige besonders gut dokumentierte Einzelschicksale vorgestellt" 

Reinhard Schaffer:  Stralsunder Schiffbau im 18. Jahrhundert. Würdigung eines fast vergessenen Tempera-Bildes des Stralsunder Zeichners Christian Adam-Dethloff

in Pommern, Zeitschrift für Kultur und Geschichte, Heft 1/2020, 58. Jahrgang, Herausgeber: Pommerscher Greif e.V. - Verein für pommersche Familien- und Ortsgeschichte, Greifswald

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Auszug aus dem Geleitwort von Jana Olschewski: "Reinhard Schaffer bringt uns anhand eines minutiös die Arbeitsschritte im Holz-Schiffbau beschreibenden Temperabildes die handwerkliche Präzision im Schiffbau des 18. Jahrhunderts näher." 

Dr. Peter Danker-Carstensen: Die Ausstellung "Meer und Museum" aus Stralsund in Kieler Stadtmuseum

in ZEITGESCHICHTE regional, 26. Jahrgang, Heft 2/2022, Herausgegeben Geschichtswerkstatt Rostock e.V., S. 49 - 55

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Auszug aus dem EDITORAL: "Im daran anschließenden Aufsatz schildert Peter Danker-Carstensen die 1988 im Rahmen der Städtepartnerschaft der Städte Kiel und Stralsund im Kieler Stadtmuseum gezeigte Ausstellung "Meer und Museum" des Stralsunder Meeresmuseums, über die wir dank der Tätigkeit der Stralsunder Stadträtin Ingeborg Homann, die als IM "Inge" dem MfS ausführlich über alles berichtete, sehr gut informiert sind. Der Beitrag zeigt eindrücklich, dass die DDR in diesen Städtepartnerschaften ein Mittel zu ihrer internationalen politischen Aufwertung sah und jede Form von informellen deutsch-deutschen Begegnungen tunlichst zu verhindert suchte" 

Susanna Misgajski: Rezension Gedenkbuch für die durch den Naziterror entrechteten, verfolgten, deportierten und ermordeten Juden der Hansestadt Stralsund

in ZEITGESCHICHTE regional, 26. Jahrgang, Heft 2/2022, Herausgegeben Geschichtswerkstatt Rostock e.V., Seite 114, - 115

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Auszug aus der Rezension: "Das digitale Gedenkbuch-Stralsund ist ein großer Gewinn für die Erinnerung an jüdisches Leben in Stralsund. Zugleich bedeutet es einen Zugewinn für die regionale und überregionale historische Forschung; eventuell ist es auch eine Recherchemöglichkeit für Angehörige oder FreundInnen ehemaliger Stralsunder Juden".

Jan Berg: "Vorpommerns Eigenleben in Gefahr" - Die Auflösung des Regierungsbezirks Stralsund zum 1. Oktober 1932

in Pommern, Zeitschrift für Kultur und Geschichte, Heft 4/2022, 60. Jahrgang, Herausgeber: Pommerscher Greif e.V. - Verein für pommersche Familien- und Ortsgeschichte, Greifswald

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Auszug aus dem Geleitwort von Jana Olschewski: "Jan Berg schildert die dramatischen Ereignisse der Auflösung des Regierungsbezirks Stralsund im Jahr 1932, welche die beim Übergang von Schweden an Preißen im Friedensvertrag von 1815 sanktionierten Privilegien für Neuvorpommern und Rügen weitgehend aushebeln und drastische Folgen für die Wirtschaft und den Alltag der Bevölkerung hatten." 

Jan Berg: "Im beginnenden Sinkflug - Die Wirtschaft  im Regierungsbezirk Stralsund in den Jahren 1928 bis 1931

in Pommern, Zeitschrift für Kultur und Geschichte, Heft 3/2020, 58. Jahrgang, Herausgeber: Pommerscher Greif e.V. - Verein für pommersche Familien- und Ortsgeschichte, Greifswald

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Auszug aus dem Geleitwort von Jana Olschewski: "im einführenden Beitrag der Rubrik Geschichte nimmt Jan Berg die Wirtschaftslage im Regierungsbezirk Stralsund um das Jahr 1930 in den Blick und beantwortet zugleich die Frage, ob die "Goldenen Zwanziger." im Nordwesten Pommerns wirklich Jahre des Wohlstands waren" 

Steffen Melle, Die Kaufleute vom Scheelehof - Ein Stück Stralsunder Geschichte

rügendruck gmbh, 2022

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Der Autor Steffen Melle lässt die die Geschichte dreier alter Häuser in einer der ältesten Straßen der Stadt und ihrer Bewohner wieder lebendig werden. 

Bernd Goltings, Notflagge vor Hiddensee. Seenotrettung und Schiffsunfälle, Band I

Darß Verlag, Prerow 2022 

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Auszug aus dem Klappentext: Das Buch beschreibt das überaus spannende Thema Schiffbruch und Seenotrettung in den Gewässern um Hiddensee. Damit widmet es sich einem äußerst bemerkenswerten, bisher aber wenig erforschten Kapitel Inselgeschichte. In dem Seegebiet, welches den schmalen und idyllischen Landstrich westlich von Rügen umgibt, wurden in der Vergangenheit oft harte und schonungslose Kämpfe geführt. Wenn in Not geratene Handelsfahrer, um ihr Leben fürchtend, auf ihre unerschrockenen Helfer trafen, gab es stets nur einen Gegner: die stürmische Ostsee. Diese außergewöhnlichen Begegnungen werden in der hier vorliegenden Abhandlung eindrucksvoll dargestellt. Alle Rettungsfahrten der Hiddenseer Seenotretter, darunter bisher wenig bekannte und zum Teil hochdramatische Strandungsberichte, sowie viele Originale der Seeämter wurden hierfür zusammengetragen. Der Autor schildert die Schicksale der Besatzungen, die Bergung ihrer Schiffe und die danach üblichen Abläufe. Er verdeutlicht erstmals auch die Rolle der Inselbevölkerung bei der Unterstützung vieler Rettungsaktionen. Ihre Taten waren beispielhaft und verdienen es, näher betrachtet zu werden. Diese Veröffentlichung ist auch eine ausführliche und sachkundige Darstellung der Hiddenseer Rettungsmannschaft. Die Entstehungsgeschichte und die Ausrüstung dieser Station der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) vom ersten Ruderrettungsboot in der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart bilden hierbei einen Schwerpunkt. Zusätzlich werden die umliegenden Seenotrettungsstationen Dranske Wittower Posthaus, Barhöft und Stralsund beschrieben. All das wird durch viel Wissenswertes über die Geschichte der Insel Hiddensee ergänzt und anhand zahlreicher seltener, bisher unveröffentlichter Abbildungen sowie einem sorgfältig recherchierten Strandungsregister vervollständigt. Dieses beginnt 1723 und beschreibt 125 Schiffsunfälle. 

Jasmunder Heimatheft Nr. 10

herausgegeben vom Saßnitzer Stadtarchiv, Schriftleitung Frank Biederstädt

Verlag edition Pommern 2022

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Aus dem Inhalt:

 

  • Vorworte
  • Frank Biederstaedt: Grab- und Denkmale in der Stubnitz
  • Holger Menzel-Harloff: Die Halbinsel Jasmund – ein Molluskenparadies – 2. Teil
  • Willi Ritter: Dem Jasmunder Heimatheft zum 10. Geburtstag
  • Klaus Gloris: Baden an den Stränden von Sassnitz, Mukran und der Schaabe eine Zeitreise durch die letzten 70 Jahre
  • Ralf Lindemann: Entdeckungen im ehemaligen Schlosspark Dwasieden
  • Gerhard Polzin: Dat Grootsteengraff
  • Uta Bindreiter: Ein vergessener Freund von Sassnitz: Friedrich Karl von Preuβen. Ergebnisse einer Spurensuche –Teil I
  • Julia-Sophie Trost: Der Ort Crampas
  • Dieter Naumann: Die Warmbäder von Crampas und Sassnitz – ein Überblick
  • Wandel der Zeiten
  • Frank Biederstaedt: Vor 150 Jahren – das Ostseesturmhochwasser 1872
  • Wandel der Zeiten
  • Jasmunder Kalendarium
  • Vor 50 Jahren – 1972
  • Vor 25 Jahren – 1997 

Gunnar Möller: "Von Rhinozerossen. Panther-Thieren und der Elefantendame Baba" - Wandermenagerien in Stralsund im 18. und 19. Jahrhundert 

in Pommern, Zeitschrift für Kultur und Geschichte, Heft 3/2022, 60. Jahrgang, Herausgeber: Pommerscher Greif e.V. - Verein für pommersche Familien- und Ortsgeschichte, Greifswald

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Auszug aus dem Geleitwort von Jana Olschewski: "Gunnar Möller greift mit seinem Beitrag ebenfalls ein attraktives Thema auf: den Erwerb und die Zurschaustellung einheimischer und exotischer Wildtiere, die in Stralsund erstmals für Wartislaw V. (1326-1390) belegbar ist." 

Dr. Angela Pfennig: Der Sankt-Jürgen-Friedhof zu Stralsund

Stralsund: edition Pommern 2022, 128 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, 15,90 €

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Auszug aus dem Vorwort:  

Im Tod spiegelt sich das Leben. Friedhöfe sind Orte, Vergangenes zu erinnern, Gegenwärtiges zu besinnen und Zukünftiges zu denken. Sie gehören zum Gedächtnis der Stadt. Der 1675 an der heutigen Hainholzstraße angelegte St.-Jürgen-Friedhof ist der älteste Friedhof außerhalb der Stadtmauern Stralsunds. Mit seiner 300-jährigen Bestattungstradition spiegelt er in historischer, kultureller und familiengeschichtlicher Hinsicht die Geschichte der Stadt wider. Als Bestattungsort ist er eng mit der Altstadt verbunden, die zum UNESCO-Welterbe „Historische Altstädte Stralsund und Wismar“ gehört. Der St.- Jürgen-Friedhof ist Begräbnisstätte zahlreicher Persönlichkeiten, ohne deren Wirken die Kulturleistungen Stralsunds nicht zu denken sind.

In einem erstmaligen Nachdruck der 1934 erschienenen Schrift „Bedeutsame Gräber auf dem St.-Jürgen-Friedhof zu Stralsund“ verweist Joachim Lorenz Struck auf die kulturgeschichtliche Bedeutung des St.-Jürgen-Friedhofs.

Dr. Angela Pfennig zeichnet einen geschichtlichen Abriss der Entwicklung der Begräbnisstätte bis in die Gegenwart und erläutert die gartenkünstlerischen und planerischen Grundideen der Anlage. Sie würdigt in biographischen Skizzen das Lebenswerk einiger Persönlichkeiten sowie das vielfältige ehrenamtliche Engagement für den Erhalt des historischen Friedhofes.

Dr. Ferdinand Struck und Ludwig Schroeder widmen sich in jeweils eigenen Kapiteln den Familien Struck und Hagemeister und deren Gräbern.

Dr. Anja Kretschmer charakterisiert den hohen kulturellen Wert der in Mecklenburg-Vorpommern einzigartigen Grabmalmauer mit ihren Wandgräbern, Grabkapellen und Schauwänden, der eine nationale Bedeutung zukommt.

Sammlung von Beiträgen zur Geschichte, Kultur, Wirtschaft, Schifffahrt, zum Bäderwesen, zum täglichen Leben Rügens von Prof. Dr. Achim Leube auf der Homepage "geschichte.ruegens.de"

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Auszug aus dem Vorwort der Homepage: 

 Der in Berlin lebende Prähistoriker Achim Leube hat sich seit 1958 intensiv mit Rügen und seinem Umfeld beschäftigt. Die hier dargestellten Beiträge zur Geschichte, Kultur, Wirtschaft, Schifffahrt, zum Bäderwesen, zum täglichen Leben Rügens sind durch den Verfasser, Prof. Dr. Achim Leube, bereits vor einigen Jahren und Jahrzehnten in der damaligen „Ostsee-Zeitung“ (OZ), Kreisseite Rügen, unter der Redaktion von Hannes Giese veröffentlicht worden. Sie wurden nur gering überarbeitet, bescheiden aktualisiert und mit Bildmaterial des Verfassers ausgestattet. Eine Einarbeitung neuerer Texte – die oft nur marginal erweitern – erfolgte nicht. Seit November 2016 setzt der Autor weitere Beiträge, die in dieser Form unpubliziert sind, an dieser Stelle in das Internet. 

Geschichte der Medizin

Dr. med. Johannes Gossner: Verfolgte Stettiner Ärzte im 3. Reich - eine Listen gegen das Vergessen

Ärzteblatt Mecklenburg-Vorpommern, Ausgabe 9/2022, 32. Jahrgang

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Am 12. April 1940 begann in Stettin die erste Deportation von Menschen jüdischen Glaubens aus dem Gebiet des Deutschen Reiches. Der am Evangelischen Krankenhaus Göttingen-Weede tätige Verfasser, Dr. med. Gossner, gibt einen Überblick der (vorläufigen) Recherchen über das Schicksal der zu diesem Zeitpunkt in Stettin praktizierenden Ärzte jüdischen Glaubens. 


"Die große Sturmflut 1872" Sonderausgabe "Der Darßer", Ausgabe 36, Juni 2022

Herausgeber: Kur- und Tourismusbetrieb der Gemeinde Prerow, Ostseebad Prerow auf dem Darß, Gemeindeplatz 1, 18375 Prerow, www.ostseebad-prerow.de

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Auszug aus dem Vorwort vom Bürgermeister des Ostseebad Prerow René Roloff: "Dat giff Wader"! Erfahrene Darßer sahen das Unglück kommen. Der von West nach Nordost umspringende Sturm verhieß nichts Gutes im Herbst 1872. Und doch übertraf die Wucht der hereinbrechenden Katastrophe die schlimmsten Erwartungen. Am 13. November 1872 verheerte eine Sturmflut die Ostseeküste, wie man sie seit Generationen nicht mehr erlebt hatte. Noch heute ist sie Maßstab aller Küstenschutzmaßnahmen.

Jan von Busch: Eine besondere kunstgeschichtliche Ausprägung des Pietismus in Vorpommern: Die zahlensymbolischen Darstellungen an Altaraufsätzen des frühen 18. Jahrhunderts

in Pommern, Zeitschrift für Kultur und Geschichte, Heft 2/2022, 60. Jahrgang, Herausgeber: Pommerscher Greif e.V. - Verein für pommersche Familien- und Ortsgeschichte, Greifswald

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Auszug aus dem Geleitwort von Jana Olschewski: Mit einem kunsthistorischen Phänomen der Barockzeit macht Jan von Busch bekannt: Die zahlensymbolischen Darstellungen an Altaraufsätzen in Kirchen Vorpommerns, die mit dem Pietismus in Verbindung zu bringen sind. Deren Vorbild, besonders in und um Stralsund sowie auf Rügen, ist dem Autor zufolge im Hauptaltar der Nikolaikirche in Stralsund zu sehen. 


Dr. Andreas Neumerkel: Menschenströme zog es einst nach "Sibirien". Geschichte eines Hauses an der Sundpromenade in Stralsund.

Heft 1/2019 der vom Heimatverband M-V e.V. herausgegebenen Reihe "Stier & Greif", Seiten 14 - 19

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Zu Kaisers Zeiten ein Gartenlokal mit Kegelbahn und deutscher Bierseligkeit, in der Weimarer Republik ein Gewerkschaftshaus mit großen Festen und auch kämpferischen Veranstaltungen, im Dritten Reich ein "Haus der Deutschen Arbeit" mit noch größeren Kampfveranstaltungen und nach 1945 wieder ein Gewerkschaftshaus mit etwas heruntergekommener Gaststätte und nicht weniger Kampfveranstaltungen. Kein Gebäude spiegelt die wechselvolle Geschichte Stralsunds wider wie das noch allgemein als Klubhaus "Ernst Thälmann" bekannte Gebäude an der Sundpromenade. Das geschichtsträchtige Haus wurde nach der Wende abgerissen. 


Friederike Börner-Dräger: Streifzüge durch Stralsund

Die Hansestadt Stralsund hat für Alt und Jung vieles zu bieten:
zahlreiche Baudenkmäler im Stil der Backsteingotik, darunter das Rathaus und die bedeutenden Kirchen St. Nikolai und St. Marien, moderne Architektur wie das Ozeaneum, buntes Treiben am Hafen, Platz zum Toben oder Ausruhen am Sund, an den Teichen und den grünen Wallanlagen, Kunst und Kultur in Museen, Theater und Konzerten. Die Streifzüge durch Stralsund nehmen Kinder (und Erwachsene) auf einen spannenden und informativen Rundgang durch die Altstadt und zu Ausflügen in die Umgebung mit.

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Inhalt
· informative Texte zu Denkmälern wie Rathaus, Nikolaikirche und den Klöstern
· Hintergrundinformationen zu Themen wie Backsteingotik oder Hanse
· OZEANEUM, MEERESMUSEUM, STRALSUND MUSEUM mit Museumshaus
· Kleine Stadtgeschichte mit den wichtigsten Epochen der Stralsunder Geschichte
· Altstadtplan mit Sehenswürdigkeiten, Museen, Spielplätzen und praktischen Tipps für Urlauber
· Anhang mit Informationen zu allen Sehenswürdigkeiten und zur Freizeitgestaltung
Über 30 Rätsel machen das Buch zu einem kurzweiligen Lesevergnügen!

Gunnar Möller: Historische Flößerei im spätmittelalterlichen und neuzeitlichen Vorpommern

in Pommern, Zeitschrift für Kultur und Geschichte, Heft 1/2022, 60. Jahrgang, Herausgeber: Pommerscher Greif e.V. - Verein für pommersche Familien- und Ortsgeschichte, Greifswald

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Die Flößerei in Vorpommern war einst ein bedeutender Wirtschaftszweig, der vor allem aufgrund moderner Transportmittel heute weitgehend in Vergessenheit geraten ist. Der Autor erinnert in seinem lesenswerten, detailreichen und reich bebilderten Aufsatz an die Bedeutsamkeit des auf dem Wasserweg verbrachten Floßholzes auch für die Stadt Stralsund - gab es doch hier ebenso einen großen Bedarf an Holz als Baustoff für Profanbaute, die Dachstühle der mächtigen Kirchengebäude und nicht zuletzt im Schiffbau. 

Andre Kobsch: Stralsund Eine nostalgische Bilderreise von 1900 bis 1960

Sutton Verlag GmbH, Erfurt, 2022 

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Verlagstext: Die Jahre zwischen 1900 und 1960 waren in Stralsund mit gewaltigen politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen verbunden, die den Alltag der Menschen nachhaltig veränderten und prägten. Andre Kobsch präsentiert eine kurzweilige und reich bebilderte Reise in die wechselvolle Vergangenheit Stralsunds. Rund 170 zumeist unveröffentlichte historische Ansichtskarten und Fotografien aus privaten Sammlungen dokumentieren eindrucksvoll Alltägliches und Außergewöhnliches in der Altstadt und in den Vorstädten, erinnern an das rege Vereinsleben und die aktiven Verbände , an alteingesessene Gaststätten und Hotels sowie das Militär in bewegten Zeiten. Die beeindruckenden Ansichten der Hansestadt zeigen Verlorenes, Vergessenes und Altvertrautes - eine faszinierende Stadtgeschichte in Bildern  

Kjell Åke Modéer: Die „Wende“ – Reflexionen über den Paradigmenwechsel meines Lebens. Erinnerungen an die Mauer mehr als 30 Jahre nach 1989 

Zeitgeschichte regional, Hrsg. Geschichtswerkstatt Rostock e.V., 25. Jahrgang 2021, Heft 2

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Der schwedische Rechtshistorikers Kjell Åke Modéer schildert aus seiner sehr persönliche Sicht auf die Ereignisse im Nordosten der DDR zwischen 1968 und heute seine Forschungsaufenthalte in Greifswald (und Stralsund) und mit großer Empathie auch die dort tätigen Archivare. 

Gunnar Möller: Weihnachten und Neujahr im alten Vorpommern 

Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Pommern, Reihe V: Forschungen zur Pommerschen Geschichte, Band 57

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In für Norddeutschland einmaliger Fülle stellt das Buch vor-  und nach- reformatorische Sitten und Riten zur Advents- und Weihnachtszeit in Vorpommern vor.

Dorina Kasten: Elisabeth Büchsel  - Bilder eines schönen, starken Lebens 

Eudora-Verlag Leipzig-Karlsruhe, Ralf C. Müller, Leipzig 2021

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Die Autorin ist Museologin und Kuratorin am Stralsund Museum und zeichnet ein anschauliches Bild vom Leben und Wirken der „Tante Büchsel“, die bis 1945 als eine der bedeutendsten Malerinnen in Pommern gilt. 


Nadine Garling und Dr. Peter Danker-Carstensen: Sammler ohne Grenzen. Otto Dibbelt als Sammler und Museumsgründer in Kolberg und Stralsund

in Pommern, Zeitschrift für Kultur und Geschichte, Heft 4/2020, 58. Jahrgang, Herausgeber: Pommerscher Greif e.V. - Verein für pommersche Familien- und Ortsgeschichte, Greifswald

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N. Garling und Dr. Danker-Carstensen haben im Zuge eines Provenienzforschungsprojekts am Deutschen Meeresmuseum Stralsund das unglaublich engagierte Wirken Otto Dibbelts - Gründer des Kolberger Heimatmuseums und des Stralsunder Natur-Museums - erforscht.

Klaus-Dieter von Fircks: Rudolf Baier Leben und Wirken

Schriften des Stralsund Museums, Band I, Hrsg. Hansestadt Stralsund, Der Oberbürgermeister, Amt für Kultur und Medien, Stralsund Museum und Förderverein Stralsund Museum e.V., Digitaldruck Kruse, Stralsund Januar 2018

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Die aus Anlass des 200. Geburtstags des ersten Direktors des heutigen Stralsund Museums soll gleichzeitig auch an das 160. Gründungsjubiläum erinnern. Der Autor würdigt kundig Leben und Wirken Rudolf Baiers, der sich große Verdienste als Sammler und Bewahrer von für die Region Vorpommern - Rügen wichtigen Kulturgütern erworben hat. 

(aus)gelesen von Jürgen Blümel 

(Erstveröffentlichung im Stralsunder Blitz am Sonntag,  Herausgeber: Mecklenburger Blitz Verlag und Werbeagentur GmbH & Co. KG,  Vorpommern-Blitz, Tribseer Damm 2, 18437 Stralsund. Wir danken dem Autor, dem Verlag und der Redaktion des Vorpommern-Blitz für das freundliche Einverständnis zur Verwendung auf unserer Homepage.)


  

„Die Kaufleute vom Scheelehof“

 

Wenn Steine reden könnten, dann hätten sie etwas zu erzählen. Einer der dieses vermitteln kann, ist der Stralsunder Steffen Melle. Nachdem er uns schon vor einiger Zeit mit dem Buch über die Hafenkneipe „Zur Fähre“ an einem Teil der Stralsunder Kneipengeschichte teilhaben lies, hat er nun ein interessantes Buch über eines der wohl bekanntesten Häuserensemble der Hansestadt veröffentlicht. Innerhalb von etwa 15 Monaten recherchierte der Autor die Geschichte der Häuser Fährstraße 23, 24 und 25 und schrieb die aufgespürten Ergebnisse nieder. Hausgeschichten sind interessant, jedoch kleinteilig. Dass bestätigt sich beim lesen. Melle weiß das nur zu gut und beginnt den Spannungsbogen mit der Baugeschichte im allgemeinen, um dann das Besondere, auch die Ärgernisse, zu beschreiben. Immerhin gehört die Fährstraße zu den ältesten Vierteln der Stadt und beherbergte überwiegend Kaufleute. Somit eröffnet sich uns auch ein Stück Kaufmannsgeschichte und die muss nicht immer erfolgreich gewesen sein. Doch zum Buch selbst: Schöne und nachvollziehbare Sprachbilder geben einen Einblick in das Leben der Bewohner jener Häuser. Beeinflusst werden diese natürlich von den Geschehnissen in der Stadt: Belagerung, Krieg, Pest, Inflation, im Detail dann auch schon mal Soll und Haben, Geburt und Sterben, Verfall und Aufbau. Familiennamen kommen und gehen, einige dominieren durch die Jahrhunderte, die Familie der Hagemeister sei hier genannt. Aber auch die Familie Kruse, die der Glaser, der Scheele, der des Admiral Peter Blome oder des Pestarztes Christoph Westphal. Ganz nebenbei beschreibt der Autor Stadtgeschichte. Und da erweist sich, dass Steffen Melle ein unterhaltsamer Erzähler ist, der auch mit kleinen Nebensächlichkeiten sein Publikum zu fesseln versteht. Beispiel gefällig? Mit seinem Gesicht konnte Andreas Theodor Kruse, später ein bekannter Publizist und Autor, in jungen Jahren bei der Stralsunder Kaufmannschaft als Lehrjunge nicht landen. Überall Ablehnung! Dem Kaufmann Johann Glaser in der Fährstraße war das Gesicht egal, auf das Gehirn kam es ihm an und das, so erwies es sich, war voll funktionsfähig. Kruse wurde ein tüchtiger Kaufmann und später wohl auch ein anstelliger Schwiegersohn. Jedes der drei Häuser hat so seine Geschichte zwischen Keller und Dachfirst. Da Namen tauchen auf, die sogar einen „aha-Effekt“ hervorrufen. Peter Blome zum Beispiel, der sich im „Kampf zur See“ gegen die Truppen Wallensteins behauptete. Über den Apotheker und Chemiker Scheele muss einem Stralsunder nicht mehr viel erzählt werden, aber die Geschichte des Scheele-Hauses in den letzten 100 Jahren vor Augen zu haben, ist überaus lehrreich. Fast wäre von diesem Ensemble nichts geblieben, außer Abriss. Nach Einrichtung von Wohnung, Verwaltungsräumen, Einrichtung kultureller Organisation und endlich die umfangreiche und maßgebende Investition einer Hamburger Familie, damit der Umbau zu einem gehobenen Hotelkomplex, ist die Geschichte im groben, erst einmal abgeschlossen. Beendet ist diese sicher  nicht! Als Stralsunder oder Gast, sollten sie das Buch lesen, es lohnt sich. Zu haben beim Verlag rügendruck gmbh Putbus oder im Buchhandel unter ISBN 978-3-949584-01-5.

  

„Geheime Transporte über die Ostsee“

Geheim – ein elektrisierendes Wort. In kaum einem anderen Zusammenhang, wie dem Fährhafen Mukran auf der Insel Rügen, erregt dieses Wort noch heute in Deutschland die Gemüter. Der Autor Wolfgang Klietz weiß das und setzt noch nach: „Von Atomwaffen, Geheimdiensten und Bausoldaten im Kalten Krieg“. Auch heute noch ist Mukran das Spiegelbild der Gigantomanie eines kleinen Landes. Doch sie haben es damals gepackt: die Schiffbauer aus Wismar, die Eisenbahner aus Greifswald und die Baulöwen aus Stralsund. Selbst der Kapitän der ersten Fähre, Gerhard Thiemann, ist ein Küstenjunge und schaffte das Wagnis. Doch zurück auf Anfang: Die Geschichte zwingt die DDR schon frühzeitig zu der Überlegung den Handel mit dem „großen Bruder“ möglichst ohne Drittländer zu praktizieren. Das spart Geld und Zeit, schützt vor neugierigen Blicken, unerwünschten Zugriffen und nimmt die Angst vor störenden politischen Eventualitäten. Seit 1964 gibt es diese verdeckten Überlegungen und zwingen  zur Realität, als die Volksrepublik Polen um 1980 ernstlich politisch instabil wird. Ab 1982 ist der Bau des Fährhafen auf Rügen dann konkret und verschlingt bis 1986 mehr als 2 Mrd. DDR-Mark. Geheim das alles? Ein Spiel mit doppeltem Boden und Decks? Ja und nein, denn die Fernerkundung aus dem All ist auch schon anderswo sehr real, nicht erst durch die „MKF 6“ und was in Wismar vom Stapel ging, war so unbekannt auch nicht. Wer Zeitungen lesen konnte, war im Bilde. Alles Geheim? Es darf gezweifelt werden. Die interne und externe Presse berichtete ständig über großartige Leistungen, natürlich nur positiv. Negatives kam nur vom „Klassenfeind“ und der machte sich seinen Reim, dichtete auch mal „Tatsachen“ hinzu, machte Mukran sogar zum „sowjetischen Sperrgebiet mit Schusswaffengebrauch“. Vielleicht war da auch ein wenig Neid in Kiel und Eckernförde? Am 02. Oktober 1986, nach vierjähriger Bauzeit geht dieses DDR-Grossprojekt in Betrieb, noch unvollendet. Das wird weitere vier Jahre dauern. Dann aber gerade rechtzeitig, um die Massentransporte der sowjetischen Truppen in die Heimat zu bewältigen, auch mit doppeltem Boden und doppelten Decks, unter den Augen wachsamer Rotarmisten. Natürlich ist auch die modernste Waffentechnik dabei, dass darf doch nicht verwundern, die letzte Volkskammer wollte es so. Übrigens räumt der Autor mit der Meinung auf, dass der Fährhafen Mukran ein Prestigeobjekt des Staatsoberhauptes der DDR, Erich Honecker, gewesen sei. Dem war nicht so. Er fürchtete durch diese „ökonomische Umgehung“ eine gestörte Beziehung zum Nachbarn Polen und CSSR, weshalb er sich lieber im Hintergrund hielt. Ab 1991 spielte das dann keine Rolle mehr. Autor Wolfgang Klietz, er legt hier schon das zweite Buch zum Fährhafen vor, hat ein erzählerisches Gespür für die Hafengeschichten, für Zusammenhänge und für die Einbindung von persönlichen Erinnerungen. Im Zusammenhang mit seinem Vorgängerbuch zum Fährhafen gesehen, ist diese Veröffentlichung eine wertvolle Ergänzung zur Geschichte dieses Objektes, da tiefgründig recherchiert und allgemein verständlich dargelegt, was in gewohnt guter Qualität vom Verlag „edition Pommern“ begleitet wurde. Hierfür gibt es eine Kaufempfehlung. 

  

Wendejahre – Stralsunder Geschichte in Bildern


Die Spannung auf dieses Buch war beim mir zumindest besonders groß. Gilt es doch als eine Fortsetzung der letzten Veröffentlichungen des bekannten Stralsunder Fotografen Harry Hardenberg. Und siehe da: Das erste Foto widmet sich der Autor selbst. Warum auch nicht! Es zeigt ihn auf dem Stralsunder Buchbasar mit gezücktem Schreibgerät, skeptischer Blick nach rechts, vor sich noch reichlich Verkaufsobjekte. Das Foto stammt von Doris Hardenberg und ist das einzige Foto von fremder Hand auf den folgenden 142 Seiten. Deutlich wird: Hardenberg ist ein Chronist, der nichts verfremdet, nichts beschönigt. Sicher, er wählt seine Motive mit bedacht, zwingt uns auch einmal rückwärts zu schauen und zu vergleichen. „Die gute alte Zeit?“, in diesem Buch gilt das geflügelte Wort wohl eher nicht. 1986 – da schien die Welt noch in Ordnung, die sozialistische Welt  ist scheinbar bunt und zukunftsorientiert. Doch Hardenberg zeigt, sparsam erst, dann deutlicher, dass die Fassade bröckelt, der Lack ab ist, die Farben verblassen. Mit Bedacht hat der Autor auch dieses Mal keine Farbfotos gewählt, so bleibt die Rückbesinnung - grau. Hardenberg beginnt seine Wendegeschichte schon mit dem Jahr 1984 zu erzählen. 750 Jahrfeier – Demonstration – Jugend trägt Losung, die eine „Blühende sozialistische Stadt am Sund“ verspricht. Dann auf der Gegenseite zugemauerte Fenster in der Altstadt. Blühende  Stadt - blühende Landschaften, das lässt stutzen. Das Versprechen sollte unter anderem Vorzeichen auch in Stralsund noch folgen. Leider hatten die „kommenden Landschaftsgestalter“ nicht unbedingt eine glückliche Hand, was auch heute noch spürbar ist. Manches wurde umgepflügt und als Brache hinterlassen. Die Fotos zeigen es. Schlange stehen, war ein „Volkssport“ für den DDR Bürger, heute wird diese Eigenschaft kaum noch gepflegt. Schon gar nicht für Bücher! 1990 stehen die Stralsunder noch immer Schlange, dann für Griechische Apfelsinen, italienische Kiwis - Kistenweise, argentinische Weintrauben – Tütenweise. Ein Traumland? Allkauf, Kaufcenter, Centro Buffet, Coca Cola. Dann Demonstrationen, mal dafür – mal dagegen. Brandt, Weizäcker, Kohl, Möllermann, Krause, Herzog, Merkel (noch sehr jung) kommen zur Stippvisite, zur Abzocke auch Hütchenspieler. Nur drei Fotos zum wirtschaftlichen Niedergang nach dem Mauerfall, ansonsten Aufbau und Konsum. Dieses Verhältnis ist unstimmig, da war viel mehr weggebrochen. BMK, TGA, Robotron, DLK, Blechpackung- alles nichts wert. Der Volkswerft hatte Hardenberg 2017 bereits einen Bildband gewidmet, deshalb kommt dieser Betrieb wohl auch etwas  „unterbelichtet“ weg. Unabhängig davon – das Zeitzeugnis bleibt, ist jetzt öffentlich und muss sorgsam betrachtet werden. Ich für meinen Teil tat es teilweise sogar mit einem Vergrößerungsglas. Vorzüglich ist, dass Hardenberg zudem Episoden aus seinem Fotografendasein erzählt. Und er ist ein guter Erzähler, scharfzüngig, manches mit Skepsis, anderes mit Ironie, auch Humor. Es lohnt sich zu lesen, die Fotos genau zu  betrachten und die eigenen Geschichten vielleicht dazu erzählen. Schauen Sie nach der Lektüre ruhig mal nach hinten, in Ihre – in unsere Geschichte. Denn Geschichte macht keine Fehler. In diesem Fall, des neuen Buches von Harry Hardenberg, ist die Geschichte durchaus echt. Kompliment und bitte bald das nächste Buch. Erschienen ist es im Druck- und Verlagshaus Kruse unter ISBN 978-3-95872-074-9 und im Buchhandel erhältlich.

Maritimer Kulturwandel in Mecklenburg-Vorpommern

Veränderungen an Seestrand, Haff und Bodden seit 1990, heißt es im Untertitel, was jedoch nur die halbe Wahrheit ist. Es geht auch um Häfen und was aus ihnen geworden ist. Häfen - ehemals Handelszentren, nach 1990 umfunktioniert, darauf lenkt der Autor  seine Betrachtung. Er stellt fest: Die Ursprünglichkeit hat sich radikal verändert. Nichts blieb wie es war - Veränderungen, je nach finanzieller Gemengelage. Einstmals brachten Häfen den Reichtum, heute verzehren sie selbigen. Häfen als aufgepeppte touristische Vorzeigeobjekte. Umschlag- und Produktion, sieht man von Rostock einmal ab, findet kaum noch statt. Machtvolle Handelszentren - Fehlanzeige. Gerade die letzten zwei Jahre haben gezeigt, wie verletzlich eine alleinige touristische Ausrichtung sein kann. Hafenromantik als Synonym für Vergangenheit? Stadthäfen sind heute mehr durch Rummelromantik gekennzeichnet, als durch Geschichte. Diesen Einstieg habe ich bewusst gewählt, um Sie auf das Buch des Volkskundlers Wolfgang Streusloff neugierig zu machen. Der Autor nimmt sich analytisch den einen und anderen Hafen in Mecklenburg - Vorpommern vor. Vergibt Lob und Tadel. Architektonische Fragwürdigkeiten werden benannt. So in Wismar und Rostock, Wiek auf Rügen, Stralsund mit seiner sogenannten "Klorolle" und das eher an einen Mastkäfig erinnernde Parkhaus, in Breege die irreführend benannten "Kapitänshäuser" und und und... . Barth, Sassnitz, Greifswald, Wolgast - es ist eine spannende Zeitreise, die sich in den Orten selbst fortsetzt. Was sich dort alles zwischen Kitsch und Kunst, Krempel und Gestaltung findet, macht schon staunen. Doch Streusloff wäre kein Volkskundler, würde er sich nicht auch mit neuen maritimen Motiven beschäftigen. Auf Grabsteinen, in Trauerinseraten oder Danksagungen zum Beispiel. Zum Glück erspart er uns die Klischees von Anker, Herz und sinkender Sonne. Dann wendet er sich Volksfesten, Hafen- oder Fischerfeste zu, die maritimes Flair versprühen. Das Urteil gipfelt in der Feststellung, dass heute alles möglichst "rund um die Uhr" und "saisonverlängernd" laufen sollte. Das Geschäft mit dem Fest setzt Innovation frei, boomt, leider zunehmend ohne maritimen Unternehmen oder Unternehmungen. Scheinbar maritimes, wie Wikinger- oder Piratenfeste, werden maritim aufgepeppt, früher schon, heute erst recht. Fragwürdiges wird ausgegraben, gedankenlos übernommen. Märkte aller Art auf "maritim" getrimmt. In manchem fragt man, ob es noch Brauchtum ist oder nur eine missbrauchte Volkstümelei. Interessant immer die historische Entwicklung. Ein "trockener" Beigeschmack entwickelt sich beim lesen zum maritimen Handwerk und Gewerbe, insbesondere in Bezug auf die Küstenfischerei. Da bleibt von den einstigen Hoffnungen nichts und ist in der Gegenwart weniger als nichts geblieben. Lediglich Bootsbau, Segelmacherei, diverse Ausrüster sowie Verleiher entwickeln sich noch perspektivisch, aquch der Wassersportsektor. Aber (!), auch zukünftig nicht uneingeschränkt. Sieht man von Hafenrundfahrten, vollmundigen Angeltouren und Yachtcharter einmal ab, ist der maritime Wandel in Mecklenburg - Vorpommern ein Industriezweig auf "schwankenden Planken" geworden. Zweifeln erwünscht. Das Buch ist Mitteler zwischen gestern, heute und morgen, ein Geschichtsbuch der nachdenklichen Art.
Thomas Helms Verlag Schwerin Hardcover, 185 Farbaufnahmen, 978-3-944033-68-6 

Frank Hoffmann – Franziskanerkloster Sankt Johannis Stralsund

„Gebäude werden errichtet, um einen bestimmten Zweck zu erfüllen“. Mit diesen Worten leitet Stadtarchivar Dr. Dirk Schleinert die Broschüre zum wohl augenfälligsten Stralsunder Kloster ein. Zwar ist diese Veröffentlichung nicht mehr ganz neueren Datums, sie ist ein Sonderdruck aus Anlass des 100. Geburtstages von Prof. Dr. Herbert Ewe, erschienen im Juli 2021. Der Inhalt jedoch, es geht um die reine Baugeschichte , Entwicklung und Gestaltung des Klosters zwischen 1250 und 1525, rechtfertigt durchaus, dass an dieser Stelle auf diese Veröffentlichung aufmerksam gemacht wird. Das Johanniskloster wird, wie nahezu alle Klöster Stralsunds, nur das ursprüngliche Kloster St. Annen und Brigitten bildete eine Ausnahme, an der Peripherie der Stralsunder Altstadt errichtet. Hier beginnt der Autor auch seinen bauhistorischen Streifzug und beschreibt die Erweiterungen, Um- und Ausbauten, wobei immer nur die eigentliche Klosterzeit im Mittelpunkt der Betrachtung steht. Es ist von unbedingtem Vorteil, wenn der Leser sich in der Klosteranlage etwas auskennt. Zur Illustration dessen sind zahlreiche Bauskizzen und Abbildungen beigegeben, die eine Orientierung erleichtern sollen. Dennoch, ganz so einfach ist es nicht, denn beständige Veränderungen im Verlauf der Jahrhunderte am Bauwerk, machen eine Orientierung recht schwierig. Auch sind zahlreiche Bauten und Flecken gegenwärtig nicht mehr frei zugänglich. Ich erinnere mich verschwommen an den Räucherboden, als jener noch bewohnt war, an den Rosengarten, denn oftmals besuchte ich in der Klosteranlage entfernte Bekannte, spielte als Kind dort auch mit Freunden. Diese mystisch anmutende Faszination hat die Klosteranlage beibehalten, zieht Touristen und Einheimische magisch an. Die nahezu unberührte Ursprünglichkeit trägt dazu bei. Der erste und zweite Klosterhof sind jüngeren Datums, wenn man die letzten 300 Jahre betrachtet und gehörten zur ehemalige „Klosterfreiheit“, also nicht direkt zur baulichen Anlage, auch wenn diese ummauert gewesen ist. Das Kloster, errichtet in unmittelbarer Umfassung der Stadtmauer und in angrenzender Nähe zum Strelasund sowie in Nachbarschaft mit einstigen Speichern, blieb trotz räumlicher Eingeschränktheit eigentlich immer eine Baustelle. Das brachte schon die Ausrichtung des jeweiligen Ordens mit sich. Während die Benediktiner und Zisterzienser sich in der Natur ansiedelten, dort diese „gottgefällig“ urbar machten, zog es die Franziskaner und Dominikaner in die Städte, um Bildungs- und Sozialarbeit zu leisten. Unter diesen Gesichtspunkten ist wohl auch die Anordnung, Funktion und zeitliche Entstehung der Bauten und Räumlichkeiten zu verstehen, wobei die West – Ost – Ausrichtung des Kirchenschiffes die Basis der ganzen Anlage bildet. Das Johanniskloster war durch die Kliffkante zum Sund hin und der Angrenzung zum Alten Markt eingeschränkt. Dennoch Freiraum genug, um immer wieder Veränderungen vorzunehmen. Hier setzt die Arbeit von Frank Hoffmann an und ein. Es ist problematisch an dieser Stelle all die beschriebenen Forschungsergebnisse aufzulisten. Das überlasse ich besser dem Autor, dem sie sich, bei allem Fachwissen, getrost anvertrauen können, Aha-Effekte sind garantiert. Zu haben sind im ABC - Antiquariat Badenstraße von Stralsund noch einige wenige Exemplare. 

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 Förderverein Stralsund Museum (foerderverein-stralsund-museum.de) 


 Gesellschaft für pommersche Geschichte, Altertumskunde und Kunst e. V. – gegründet 1824 (pommerngeschichte.de) 

 AG Pommersche Kirchengeschichte (kirche-mv.de) 

 

  Pommerschen Greif e.V., Verein für Familien- und Ortsgeschichtsforschung (pommerscher-greif.de) 


(Gedenkbuch jüdisches Leben in Stralsund) www.gedenkbuch-stralsund.de  


 Historische Warenhäuser Stralsund (historische-warenhaeuser-stralsund.de) 

 Aktuelle Ausgabe - POMMERN - Zeitschrift für Kultur und Geschichte (pommerscher-greif.de)

Historische Kommission für Pommern  https://hiko-pommern.de/ 





Stralsund erstellt Onlinekatalog seiner jüdischen Mitbürger 

Stralsund hatte eine große jüdische Gemeinde vor dem Zweiten Weltkrieg. In einem digitalen Gedenkbuch sollen nun alle Lebensdaten und Lebensumstände von jüdischen Bürgerinnen und Bürgern seit Mitte des 19. Jahrhunderts dokumentiert werden. In der Radiosendung Länderreport des Deutschlandfunk Kultur wird die „Initiative zur Erinnerung an Jüdisches Leben in Stralsund“, näher vorgestellt.